Zusammenhang Geburten und bezahlbarer Wohnraum

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Seit einigen Jahren steigen in Deutschland die Geburtenzahlen wieder. Doch diese Entwicklung betrifft nicht alle Standorte. Nach einer Studie des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung (BiB) gibt es einen Zusammenhang zwischen den Geburten und bezahlbarem Wohnraum.

Regionale Unterschiede offensichtlich

Die Studie des BiB offenbart, dass es bezüglich der Geburtenrate starke regionale Unterschiede gibt. In den Städten und Regionen, in denen der Wohnraum teuer ist, werden im Durchschnitt nur 1 bis 1,2 Kinder geboren. Dies trifft unter anderem auf Düsseldorf, Köln, München und Würzburg zu. Die Forschungsabteilung des BiB begründet dies mit einem geringen Betreuungsangebot und kinderunfreundlichen Wohnquartieren. Auch ein nicht hinreichend vorhandener bezahlbarer Wohnraum sei an der geringen Geburtenrate an diesen Standorten der Grund. So gäbe es nicht ausreichend günstige Wohnungen für Familien, die drei oder mehr Kinder haben. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach Einraumwohnungen signifikant an.

Der höchste Wert sein 1973

In der Bundesrepublik gesamt liegt der Durchschnitt bei 1,59 Kindern pro Frau. Dies sei laut des Statistischen Bundesamtes der höchste Wert seit 1973. Würden nicht die Migranten mit ihren kinderreichen Familien in den großen Städten leben, wäre die Kinderzahl erheblich niedriger. Knapp 190.000 Neugeborene haben eine Mutter mit einer nicht-deutschen Staatsangehörigkeit. Dies entspricht etwa einem Viertel aller Säuglinge. Deutlich wird zudem: In den neuen Bundesländern steigt die Geburtenrate weniger schnell an. Die meisten Kinder werden in Günzburg, Cloppenburg, Vechta, Mühldorf am Inn, Freudenstadt und Eichstätt geboren. Dort liegt die Quote bei 2,0 bis 1,9 Kinder pro Frau.

Mehr Freiraum auf dem Land

Nach Aussage des BiB sind die Geburtenraten auf dem Land höher, weil Familien dort besser und preiswerter leben können. Darüber hinaus wäre das Freizeitangebot in diesen Regionen kinderfreundlicher. Die Kommunen in den ländlichen Gebieten geben sich ferner mehr Mühe, Attraktionen für Eltern und Kinder zu bieten. Hierzu zählen beispielsweise verkehrsberuhigte Wohngebiete, dank denen die Kleinen gefahrlos spielen. Ein weiterer wichtiger Standortfaktor für Familie sind die Kita- und Ganztagschulangebote. Sie sind ebenfalls auf dem Land stärker vertreten. Letztlich könnten auch die Arbeitgeber etwas für eine steigende Geburtenrate tun, indem sie flexible Arbeitszeitmodelle offerieren.

Foto: © Ramona Heim, Shutterstock.com 374384548

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